Securpharm gehört längst zum Apothekenalltag: Packungen verifizieren, bei der Abgabe korrekt ausbuchen, im Ausnahmefall Vorgänge stornieren – alles muss schnell, reibungslos und rechtssicher laufen. Der Schlüssel dazu ist ein sauber aufgesetzter Workflow mit passendem Equipment: 2D-Imager-Barcodescanner, die DataMatrix-Codes zuverlässig lesen, und Apothekendrucker, die Kassenbons, Abgabe- und Rezepturetiketten in der passenden Qualität liefern. In diesem Leitfaden zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du die gängigen Securpharm-Prozesse effizient abbildest und worauf du bei Auswahl, Positionierung und Betrieb deiner Geräte achten solltest.
Der ideale Gerätemix: Was deine Scanner und Drucker wirklich können müssen
Damit Securpharm-Workflows im HV nicht ausbremsen, konzentrierst du dich bei der Hardware auf die richtigen Merkmale:
- 2D-Imager statt Laserscanner: Nur Imager lesen zuverlässig DataMatrix-Codes (inkl. Seriennummer, Chargennummer, Verfalldatum) auf Arzneipackungen – auch bei glänzenden Oberflächen, kleinen Codes oder schlechter Beleuchtung.
- PZN- und DataMatrix-Erkennung: Gute Scanner können sowohl gedruckte PZN (z. B. Code 128, EAN/GTIN) als auch den DataMatrix des EU-FMD-Labels lesen. Idealerweise mit konfigurierbaren Präfixen/Trennzeichen, damit dein Warenwirtschaftssystem (WaWi) die Daten korrekt zuordnet.
- Handsfree-Betrieb: Ein Präsentationsständer mit Auto-Trigger spart Handgriffe und beschleunigt das Scannen am HV-Tisch. Für den Backoffice-Wareneingang ist ein kabelgebundener Handscanner mit robustem Standfuß Gold wert.
- Desinfizierbare Gehäuse: Chemikalienresistente Oberflächen (z. B. gegen Isopropanol) und geschlossene Bauform erleichtern die hygienische Reinigung – wichtig im HV und Labor.
- Anschlüsse und Strom: USB-HID/Kassentastatur-Modus für Plug & Play, optional RS-232 für ältere WaWis. LAN/PoE bei fest installierten Scannern oder ausgewählten Druckern reduziert Kabelsalat (Strom über das Netzwerkkabel, je nach Modell).
- Firmware-Updates: Halte Scanner- und Drucker-Firmware aktuell, damit neue Code-Standards, Sicherheitsfixes und Performance-Verbesserungen sofort nutzbar sind.
- Drucktechnologien:
- Thermodirekt für Kassenbons und kurzlebige Etiketten (leise, schnell, keine Farbbänder).
- Thermotransfer für langhaltende, wisch- und chemikalienbeständige Rezeptur- und Abgabeetiketten (mit passendem Farbband).
- Medienflexibilität: Unterstützung für unterschiedliche Etikettenbreiten, Spender/Abziehhilfe, Cutter und externe Rollenhalter für hohe Druckvolumina.
Securpharm im Alltag: Step-by-Step-Workflows, die wirklich funktionieren
So baust du die drei zentralen Securpharm-Prozesse schlank und sicher:
1) Wareneingang – Verifikation
- Ziel: Packungen bei Eingang prüfen, ob Datensätze im System plausibel sind; optional Vorab-Verifikation, um spätere Überraschungen zu vermeiden.
- Vorgehen:
- Scanner im Handsfree-Modus nutzen, Kartons öffnen, Packung an den Leser halten, DataMatrix scannen.
- WaWi zeigt Status (verifizierbar, Auffälligkeiten, ggf. Hinweise zu Rückfragen).
- Verdächtige Packungen kennzeichnen und gemäß interner SOP separieren.
- Praxis-Tipp: Richte im Backoffice eine kleine „Scanstraße“ ein: Scanner + Etikettendrucker (für Einlagerungs-/Chargenlabels) + ausreichende Arbeitsfläche. So bleiben HV-Bereiche frei.
2) Abgabe am HV – Ausbuchung
- Ziel: Rechtssichere Deaktivierung (Ausbuchung) bei der Abgabe.
- Vorgehen:
- Packung an der HV-Kasse scannen (DataMatrix zuerst; die PZN nutzt du für Preis/Abrechnung je nach WaWi).
- WaWi triggert die Securpharm-Abfrage und bestätigt die Ausbuchung.
- Bei Fehlern Hinweise beachten (z. B. bereits ausgebucht, Unstimmigkeiten) und SOP/Herstellerhinweise befolgen.
- Druck: Kassenbon via Thermodirekt. Abgabeetikett (falls erforderlich) mit Thermotransfer für beständige Lesbarkeit.
- Praxis-Tipp: Platziere den Scanner rechts vom Kundengespräch (bei Rechtshändern) im 30–45°-Winkel, damit du ohne Sichtblockade scannen kannst. Ein Fußpedal oder Auto-Trigger nimmt dir den Auslöser ab.
3) Retoure/Storno
- Ziel: Einen Ausbuchungsvorgang korrekt rückgängig machen, wenn zulässig.
- Vorgehen:
- Entsprechend deiner WaWi-Funktion „Storno/Rücknahme“ den DataMatrix erneut scannen.
- Prüfe, ob die Stornierung im rechtlich zulässigen Rahmen liegt (z. B. innerhalb der vorgegebenen Fristen und nur, wenn die Packung unverändert und unter deiner Kontrolle geblieben ist).
- Dokumentation in der WaWi sauber abschließen.
- Praxis-Tipp: Erstelle eine kurze Checkliste am Arbeitsplatz „Storno erlaubt?“, damit das Team im Zweifel die SOP Schritt für Schritt durchgeht.
Wichtig: Folge immer den Vorgaben deiner WaWi und den offiziellen Securpharm-/FMD-Richtlinien. Bei Systemstörungen (z. B. NMVS nicht erreichbar) regelt deine WaWi in der Regel einen sicheren Offline-/Nachbuchungsprozess – informiert euer Team, wie der Fallback konkret aussieht.
Smarte Platzierung am HV-Tisch: Ergonomie, Speed, Hygiene
Ein guter Workflow steht und fällt mit dem Aufbau am Platz:
- Scanner-Ständer so, dass du Packungen in einer natürlichen Handbewegung vor den Sensor führst; starke Gegenlichtquellen vermeiden.
- Kabelmanagement: USB/LAN mit Klettschienen unter der Theke fixieren; bei PoE-fähigen Stationen spart ein einziges Netzwerkkabel Platz.
- Drucker erreichbar, aber nicht im Kundenfokus: Untertisch, seitlich oder hinter einer Blende; Papier-/Etikettenwechsel muss ohne Umräumen funktionieren.
- Desinfektion: Wähle Geräte mit glatten, geschlossenen Oberflächen. Wöchentliche Kurzreinigung in den Dienstplan integrieren, damit Optiken und Druckköpfe sauber bleiben.
- Lautstärke: Thermodirekt-Bondrucker sind leise. Für Etikettendruck hilft ein „Quiet Mode“ oder gedämpfte Aufstellung (Gummifüße, Matte).
Drucken wie ein Profi: Thermodirekt vs. Thermotransfer und das richtige Material
Die richtige Kombination aus Druckverfahren und Material macht den Unterschied:
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Kassenbons (Thermodirekt):
- Schnell, wartungsarm, ideal für HV.
- Achte auf BPA-freies Thermopapier und, falls gewünscht, auf Recycling- oder FSC-zertifizierte Qualitäten.
- Für eBon-Workflows reicht oft ein kurzer Bon mit QR-Code oder Hinweis – spart Papier.
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Abgabe- und Rezepturetiketten:
- Thermotransfer mit passendem Farbband (Wachs/Harz-Mix für bessere Abrieb- und Chemikalienbeständigkeit).
- Materialien:
- Papieretiketten für kurzlebige Anwendungen.
- Synthetische Etiketten (PE/PP/PET) für Feuchtigkeit, Alkohol, Salben, Kühlung.
- Kleber: Standard permanent; für Glas/Metall und Kühllager ggf. Spezialkleber.
- Formate: Ausreichende Schriftgröße und Kontrast; prüfe Lesbarkeit bei langen Wirkstoffnamen.
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Haltbarkeit:
- Lagerbedingungen beachten (Hitze/UV lassen Thermodirekt verblassen).
- Druckkopfpflege einplanen: Reinigungstücher erhöhen die Lebensdauer und Druckqualität.
- Testdrucke mit isopropanolhaltigen Desinfektionsmitteln prüfen, ob Etiketten wischfest bleiben.
Vernetzung, eBon und KassenSichV/TSE: sauber angebunden, rechtssicher kassieren
So bringst du Technik und Rechtssicherheit unter einen Hut:
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Anschlüsse:
- Scanner per USB-HID für schnelle Integration, alternativ seriell bei alter Peripherie. Fest installierte Scanner oder Drucker können per LAN angebunden werden; ausgewählte Modelle unterstützen PoE.
- Drucker: USB für HV, LAN/WLAN im Backoffice oder wenn mehrere Arbeitsplätze einen Drucker nutzen.
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Firmware-/Treiber-Updates:
- Plane quartalsweise Updates ein. Viele Hersteller bieten Remote-Tools – das spart Zeit und verhindert Ausfälle.
- Nach Updates Kurztests: Probescans (DataMatrix/PZN), Testetikett und Kassenbon.
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eBon-Optionen:
- QR-Code auf dem Bon, der zum digitalen Beleg führt, oder Versand per E-Mail/SMS – abhängig von deiner Kassensoftware.
- Vorteil: Weniger Papier, schnellere Abläufe, moderner Kundenservice.
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KassenSichV/TSE:
- Deine Kasse muss über eine TSE-Schnittstelle verfügen; Belegdruck (physisch oder digital) enthält die geforderten Fiskaldaten.
- Achte auf saubere Schnittstellen zwischen Kasse, WaWi und Drucker (ESC/POS, ZPL, Treiberkompatibilität). Teste typische Cases: Teilretoure, Bonduplikat, Tagesabschluss.
Backoffice-Workflows, die Zeit sparen
Mit kleinen Anpassungen holst du viel raus:
- Wareneingang im Batch: Scanner im Dauerbetrieb, Packs nacheinander scannen, Auffälligkeiten sofort isolieren. Parallel druckst du Einlagerungsetiketten.
- Etiketten-Vorrat: Halte zwei Qualitäten bereit (Thermotransfer für Rezeptur/Abgabe, Thermodirekt für interne Kurzlabels). Farbcodes am Regal helfen beim schnellen Wechsel.
- Rollenwechsel in 30 Sekunden: Drucker so platzieren, dass Rollenachse frontal zugänglich ist; Anpressdruck und Sensorposition mit Markierung kennzeichnen.
- SOPs sichtbar machen: Mini-Poster „Verifikation“, „Ausbuchung“, „Storno“ direkt am Arbeitsplatz – reduziert Nachfragen bei Schichtwechseln.
- Monitoring: Nutze die WaWi-Logs für Securpharm-Statistiken (Stornos, Fehlercodes). Auffälligkeiten im Team besprechen, um Ursachen (Scannerwinkel, Licht, Packungscharge) zu beseitigen.
So unterstützt dich MagicPOS: Branchen-Bundles, schnelle Lieferung, Ratenzahlung und Remote-Service
Damit du nicht bei Null startest, setzt MagicPOS auf Apotheken-Bundles, die die oben beschriebenen Anforderungen out of the box abdecken:
- Vorkonfiguriert für Securpharm:
- 2D-Imager mit aktivierter DataMatrix-/PZN-Erkennung, sinnvollen Präfixen und Handsfree-Setup.
- Apothekendrucker mit Profilen für Kassenbon (Thermodirekt) und Etiketten (Thermotransfer), inkl. Medien- und Sensor-Konfiguration.
- Nahtlose Integration:
- Anbindung über gängige Standardschnittstellen (USB-HID/Keyboard Wedge, OPOS/ESC/POS für Bon, ZPL/TSPL für Etiketten) erleichtert die Kopplung an verbreitete Apotheken-WaWis.
- Kassenlösungen mit KassenSichV-/TSE-Schnittstelle sorgen für fiskale Konformität – inkl. eBon-Optionen je nach Software.
- Schneller Start:
- Kurze Lieferzeiten, auf Wunsch mit vorkonfigurierten Profileinstellungen, damit du am HV direkt loslegen kannst.
- Flexible Finanzierung:
- Kauf auf Rechnung oder Ratenzahlung, damit du Investitionen planbar machst.
- Remote-Service und Fachberatung:
- Einweisung, Fernwartungspakete, Firmware-/Treiber-Updates und Troubleshooting ohne Vor-Ort-Termin.
- Praxisnahe Empfehlungen zur Platzierung, Etikettenwahl und Scan-Optimierung – abgestimmt auf deinen HV-Grundriss.
Das Ergebnis: Ein konsistenter, sicherer Workflow von Wareneingang über Abgabe bis Retoure – mit Hardware, die zu deinen Prozessen passt, und Service, der im Alltag wirklich hilft.
Quick-Start-Checkliste für deinen HV
- Scanner
- 2D-Imager mit DataMatrix/PZN, Handsfree-Ständer, desinfizierbares Gehäuse
- USB/LAN je nach Platz; Firmware aktuell; Präfixe in der WaWi geprüft
- Drucker
- Thermodirekt-Bondrucker für Kassenbons, Thermotransfer-Etikettendrucker für Abgabe/Rezeptur
- BPA-freies Papier, geeignete Etiketten (PE/PP/PET) + passendes Farbband
- Profile gespeichert (Bon, Abgabeetikett, Rezeptur), Cutter/Spender nach Bedarf
- Workflow
- SOPs für Verifikation, Ausbuchung, Storno sichtbar
- HV-Positionierung: Winkel, Licht, Kabelmanagement, Desinfektionsplan
- eBon aktiviert, TSE-/KassenSichV-Test mit Tagesabschluss durchgeführt
- Service
- Kontakt für Remote-Support hinterlegt, Update-Zyklen geplant
- Ersatzrollen/Ersatzbänder, Reinigungstücher, Ersatzscanner im Zugriff
Wenn diese Punkte stehen, meisterst du Securpharm im HV-Alltag souverän: schnell, rechtssicher und mit einem Setup, das deinem Team die Arbeit erleichtert – und deinen Kundinnen und Kunden einen reibungslosen Ablauf bietet.