Securpharm ist in der Apotheke längst Alltag. Trotzdem entscheidet die Wahl der Hardware darüber, ob Deine Prozesse flüssig, sicher und stressfrei laufen – oder ob es an der Tara hakt. In diesem Beitrag bekommst Du praxisnahe Empfehlungen, wie Du Wareneingang, Abgabe und Retoure optimierst, welche Scanner- und Druckerfeatures für Securpharm unverzichtbar sind und wie Du alles sauber in Kasse und Warenwirtschaft integrierst. Plus: Best Practices aus der Offizin und smarte Bundles, die Dir Zeit und Nerven sparen.
Der Scanner ist der Taktgeber: worauf es wirklich ankommt
Für Securpharm brauchst Du einen Barcodescanner, der den 2D-Code (DataMatrix ECC200) zuverlässig liest – und zwar schnell, omnidirektional und auch unter schwierigen Bedingungen. Das sollte Dein Gerät mitbringen:
- 2D-Imager mit DataMatrix ECC200: Pflicht. Laser-Scanner reichen nicht aus, 1D-only sowieso nicht.
- Omnidirektionales Scannen: Kein „Ausrichten“ des Packs – Du hältst einfach hin und der Code wird erfasst. Spart Sekunden bei jedem Pack.
- Hohe Leserate bei kleinen/kurvigen Codes: Viele Packungen haben winzige Codes oder liegen auf runden Oberflächen (Ampullen, Vials). Der Imager muss das zuverlässig packen.
- Toleranz bei Glanz, Schrumpffolie, Beschädigungen: Gute Optik und Software gleichen Reflexionen und leichte Beschädigungen aus.
- Desinfektionsmittelresistenz: Gehäuse und Fenster sollten Wischdesinfektion mit alkoholhaltigen Mitteln aushalten, ohne zu ermatten oder zu reißen.
- Akustisches und optisches Feedback: Ein klarer Piepton plus LED/Leuchtstreifen verhindert Missverständnisse im Trubel – wichtig bei Nebengeräuschen im HV.
- Hands-free-Option: Tischständer oder Präsentationsmodus lassen Dich mit beiden Händen arbeiten, ideal an der Tara und bei Serien-Scans im Wareneingang.
- Remote-Konfiguration: In Filialverbünden verteilst Du Profile (Ton, Helligkeit, Symbologien, Suffixe) zentral – per Konfig-Barcode, Datei oder Management-Tool.
Praxis-Tipp: Stelle im Scannerprofil sicher, dass die DataMatrix-Erkennung aktiv ist und die Übertragungsformate zu Deiner Warenwirtschaft passen (z. B. automatischer Enter/Tab, Entfernung von Trennzeichen, wenn vom System gefordert).
Hands-free an der Tara, Handscanner im Lager – die perfekte Kombi
- Tara/HV: Ein Präsentationsscanner im Standfuß (Hands-free) nimmt Dir Bewegungen ab. Du führst die Packung kurz am Fenster vorbei – der Code wird quasi im Vorbeigehen geprüft und bei Abgabe ausgebucht.
- Wareneingang: Kombination aus Handscanner und Ständer. Serien-Scans gehen hands-free, problematische Codes nimmst Du per Handgriff „in die Hand“ und näher ran.
- Rezeptur/Backoffice: Handscanner mit kurzem Kabel oder Bluetooth-Dongle, um auch mal an den Arbeitsplatz im Labor zu wechseln – bitte auf Reinigungstauglichkeit achten.
Kabel oder Funk? USB-Kabel ist ausfallsicher und günstig. Funk (Bluetooth, Basisstation) bringt Bewegungsfreiheit, braucht aber gute Akkupflege und eine saubere Pairing-Strategie. Für Filialen mit wechselnden Arbeitsplätzen kann ein Multidrop-Ladeständer sinnvoll sein.
Apothekendrucker im Doppel: Bon + Etikett, aber richtig
Du brauchst in der Regel zwei Druckertypen – mit klarer Aufgabenverteilung:
- Kassenbelege (TSE-Umfeld): Ein schneller, leiser Thermo-Bondrucker, der den gesetzeskonformen Belegdruck inkl. TSE-Informationen aus Deiner Kassenlösung sauber ausgibt. Achte auf:
- hohe Druckgeschwindigkeit (um die Warteschlange kurz zu halten),
- langlebigen Auto-Cutter (saubere Abrisse),
- Anschlussvielfalt (USB/LAN/WLAN) und Treiberstabilität,
- Papier-Sparfunktionen ohne Verlust von Pflichtangaben.
- Etiketten für Rezeptur, Lager, Versand:
- Medienfester Druck: Beständig gegen Feuchtigkeit, Reibung, Ethanol/Isopropanol – ideal mit Thermotransfer (Harz-/Mischband) oder dafür optimierten Medien.
- Schnell wechselbare Medien: Schneller Rollenwechsel zwischen Größen/Materialien spart Zeit.
- Präziser Vorschub und Cutter: Saubere Kanten, keine Klebereste im Mechanismus.
- Schnittstellen: USB für den Arbeitsplatz, LAN/WLAN für mehrere Stationen oder Filialbetrieb.
- Softwareprofile/Etikettenvorlagen: Einheitliche Layouts für Rezeptur, Gefahrensymbole, PZN/Charge/Verfalldatum, Barcodes (1D/2D), Versand.
Hinweis aus der Praxis: Bei Belegdruckern hängt „TSE-konform“ primär an Deiner Kassenlösung und deren Anbindung der Technischen Sicherheitseinrichtung. Der Drucker muss die Beleginhalte zuverlässig, dauerhaft lesbar und in der geforderten Struktur ausgeben – das ist entscheidend.
Drei Kernprozesse, die sitzen müssen: Wareneingang, Abgabe, Retoure
So richtest Du Deine Workflows auf Tempo und Sicherheit aus:
- Wareneingang
- Lieferung im Backoffice scannen: Jede Packung mit dem 2D-Imager erfassen, Status via Warenwirtschaft/NMVS prüfen, ggf. direkt in den Bestand buchen.
- Fehlerhandling: Bei Warnung/Fehler (z. B. bereits ausgebucht) Packung separieren, Prozesshinweise der Software beachten.
- Serien-Scan aktivieren: Hands-free-Scanner im Ständer plus Ablagefläche machen Mengen effizient.
- Labeln, wenn nötig: Lager- oder Standortetiketten direkt am Platz drucken.
- Abgabe
- Tara-Setup: Präsentationsscanner in Griffweite, Displayfeedback der Kasse im Blick. Nach dem Scan muss klar sein: erfolgreich ausgebucht.
- Fallbacks: Kurzer Kabel-Handscanner am selben Platz hilft bei schwierigen Codes (z. B. gekrümmte Ampullen).
- Beleg: Kassenbeleg inkl. Pflichtangaben zügig ausgeben; bei Versand/Abholung passende Etiketten bereitstellen.
- Retoure/Rekommissionierung
- Rücknahmen mit sauberer Prüfung: Packung scannen, Status prüfen, Vorgaben der Warenwirtschaft/NMVS beachten.
- Retourenetiketten: Für interne Wege bzw. Versand an den Großhandel sauber kennzeichnen.
- Dokumentation: Gründe und Fristen im System hinterlegen, Etikettenvorlagen für Retouren standardisieren.
Best Practice: Definiere klare Stationen – Wareneingang, Tara, Retoure – und halte dort die passende Hardware vor. Vermeide „Umstecken“ während der Stoßzeiten.
Integration in Kasse und Warenwirtschaft: die Checkliste
Mach es einmal gründlich – dann läuft’s dauerhaft sauber. Diese Punkte solltest Du abhaken:
- Scanner
- 2D-Imager mit DataMatrix ECC200, omnidirektional, Desinfektionsmittel-resistent
- Profil: Enter/Tab, Zeichensatz, eventuelle Prä-/Suffixe, Lautstärke, LED
- Treiber/Emulation: USB-HID (Tastatur) oder COM/SDK je nach Softwarevorgabe
- Remote-Konfig für Filialen: zentrale Profile, Versionsdokumentation
- Bondrucker (Kasse)
- Stabiler Treiber, getestete Integration mit Deiner Kassenlösung
- Schneller Auto-Cutter, 80-mm-Rolle, Energiesparmodus ohne Verzögerung
- Schnittstellen passend zur Infrastruktur (USB/LAN/WLAN)
- Beleglayout inkl. TSE-relevanter Angaben verifiziert
- Etikettendrucker
- Medienwahl: Thermotransfer für medienfesten Druck, richtige Bänder/Medien
- Vorlagen in der Warenwirtschaft/Kassensoftware angelegt und getestet
- Cutter/Spender je nach Workflow
- Netzwerkanbindung für mehrere Arbeitsplätze
- Netzwerk und Sicherheit
- VLAN/SSID für Kassen-/Druckergeräte getrennt vom Gäste-WLAN
- Feste IPs oder DHCP-Reservierungen für Netzwerkdrucker
- USV/Netzschutz für Kasse, Switches und Bondrucker
- Tests und Schulung
- Testläufe: Wareneingang, Abgabe, Retoure, Offline-Szenarien
- Kurzanleitungen am Platz, Onboarding für neue Teammitglieder
- Reinigungs- und Wartungsplan (Scannerfenster, Druckerpfade, Etikettenwechsel)
Platzierung, Netzwerkanbindung, Schulung – kleine Stellschrauben, große Wirkung
- Platzierung
- Scanner in Augen-/Handhöhe, mit freiem Sichtfeld und ohne direkte Lichtreflexion.
- Drucker leicht erreichbar, aber spritzgeschützt; Papier/Etiketten in Griffnähe.
- Kabelmanagement: Clips/Kanäle vermeiden Stolperfallen und Wackelkontakte.
- Netzwerkanbindung
- LAN vor WLAN – stabiler und planbarer, vor allem bei mehreren Kassen.
- WLAN nur mit stabiler Abdeckung und getrennter SSID für Peripherie.
- Regelmäßige Firmware-/Treiberupdates gebündelt außerhalb der Öffnungszeiten.
- Schulung
- Kurztrainings à 15 Minuten: Scannen, Fehlerbilder, Etikettenwechsel, Papierstau beheben.
- Visuelle Spickzettel direkt am Gerät (z. B. „Etiketten wechseln in 4 Schritten“).
- Rollen festlegen: Wer pflegt Profile? Wer eskaliert bei Störungen?
Best Practices aus der Offizin: was sich bewährt hat
- Ein Scanner – zwei Modi: Präsentationsmodus für die Masse, Handmodus für Spezialfälle. Ein Gerät, zwei Workflows.
- Laut, aber freundlich: Akustisches Feedback so einstellen, dass es auch bei Andrang hörbar ist, ohne zu stören. Zusätzlich LED-Feedback aktiv.
- „Schwierige“ Marken trainieren: Haltet eine kleine Referenzkiste mit Packungen, die früher Probleme machten, und testet neue Profile dagegen.
- Etikettensätze bündeln: Rezeptur, Lager, Versand – pro Typ feste Vorlagen und vordefinierte Medien. Der Drucker erkennt per Profil das richtige Setting.
- Remote-Rollout in Filialen: Zentral Konfigurationen pflegen, verteilt ausrollen, lokal nur noch testen. Spart Zeit und hält Standards.
- Cleaning-Routine: Täglich Scannerfenster wischen, wöchentlich Druckerpfad reinigen, Etikettenklebereste entfernen. Sorgt für konstante Qualität.
- Fallback dokumentieren: Was tun bei Netzwerk- oder NMVS-Störung? Interne Checkliste mit klaren Schritten bereit halten – konform mit Vorgaben Deiner Software und gültigen Leitlinien.
Hardware-Bundles und Services: schnell arbeitsfähig, nachhaltig betreut
Die beste Technik ist die, die sofort läuft – und im Fehlerfall schnell wieder. Genau dafür sind integrierte Bundles aus Scanner, Bondrucker und Etikettendrucker sinnvoll: vorkonfiguriert, getestet, mit passendem Zubehör (Ständer, Kabel, Medien).
Was für Dich als Apotheke zählt und was Du dir sichern solltest:
- Passgenaue Bundles für Securpharm: 2D-Imager mit Hands-free-Option, TSE-tauglicher Belegdruck und medienfester Etikettendruck – alles aus einem Guss.
- Schnelle Lieferung: Damit die Umstellung nicht Wochen dauert.
- Fachberatung: Auswahl der Geräte, Einrichtung der Profile, Etikettenlayouts.
- Fernwartung: Remote-Checks, Profil-Updates, schnelle Fehleranalyse im Betrieb.
- Flexible Finanzierung: Kauf auf Rechnung oder Raten – damit Budget und Cashflow im Lot bleiben.
- Zukunftssicher: USB/LAN/WLAN, Remote-Konfig für Filialverbünde, Treiber- und Firmwarepflege.
Wenn Du Deine Securpharm-Workflows konsequent auf diese Punkte ausrichtest, erlebst Du die Tara spürbar entspannter: weniger Nachscans, weniger Rückfragen, weniger Wartezeit – und mehr Sicherheit bei der Abgabe. Genau der Mix aus durchdachtem Scanner, robustem Bon- und verlässlichem Etikettendrucker macht den Unterschied. Hol Dir am besten eine kurze Beratung, lass Dir ein Bundle vorschlagen und starte mit einem Setup, das in der Offizin sofort funktioniert.