SecurPharm gehört inzwischen zur täglichen Routine in Offizin- und Krankenhausapotheken. Trotzdem entscheidet die passende Hardware darüber, ob die Verifizierung schnell und reibungslos läuft – oder ob es am HV-Tisch hakt. Hier findest Du kompakt, was die Fälschungsschutzrichtlinie (FMD, Delegierte Verordnung (EU) 2016/161) praktisch verlangt und wie Du das in klare Gerätekriterien für Scanner und Drucker übersetzt. Plus: eine praxisnahe Checkliste für Deine Setup-Entscheidung und Tipps für Integration, Fernwartung und Testbetrieb.
FMD/Delegierte Verordnung übersetzt in Geräteanforderungen
Was muss im Alltag passieren, damit Du SecurPharm-konform arbeitest?
- Jedes abgabepflichtige Packungskennzeichen wird vor Abgabe am HV oder im Klinikprozess verifiziert (Abgleich des Unique Identifier gegen das nationale Verifikationssystem).
- Beim Abgeben wird der Datamatrix-Code “ausgebucht” (decommissioned).
- Sicherheitsmerkmal an der Packung (Tamper-Evidence) wird geprüft – das ist ein Sicht- und Handgriff, aber Deine Hardware darf Dich nicht ausbremsen.
- Chargen- und Verfalldaten werden idealerweise direkt aus dem GS1 DataMatrix übernommen (AIs 10, 17), damit nichts händisch getippt werden muss.
Daraus folgen klare Hardware-Kriterien:
- 2D-Area-Imager, die GS1 DataMatrix jederzeit sicher lesen
- zuverlässiges Scannen auch auf reflektierenden, glänzenden Faltschachteln
- Präsentationsmodus (Auto-Trigger) für hohen Durchsatz am HV
- desinfektionsbeständige Gehäuse für den apothekengerechten Alltag
- USB/HID-Kompatibilität für Plug-and-Play in gängiger Apotheken-Software
- optional: kabelgebunden für maximale Stabilität am HV, mobil (BT/WLAN) für Lager/Stationsversorgung
Die richtigen Barcodescanner: Worauf es wirklich ankommt
Nicht jeder 2D-Scanner ist automatisch SecurPharm-tauglich. Achte auf:
- 2D-Area-Imager statt Laserscanner: Nur Area-Imager lesen GS1 DataMatrix sicher und schnell, auch wenn der Code mal klein, verknittert oder leicht verschmutzt ist.
- Entspiegelte Beleuchtung: Scanner mit diffuser, blendfreier Ausleuchtung oder Polarisationsfilter liefern stabile Ergebnisse auf hochglänzenden Faltschachteln.
- Präsentationsmodus: Ein Standfuß mit Auto-Trigger spart Griffe. Packung unter den Scanner halten, piep, fertig – perfekt für Hochtakt am HV.
- Tiefenschärfe und Toleranzen: Gute Imager erfassen Datamatrix-Codes aus 3–25 cm ohne exaktes Ausrichten. Das spart Sekunden pro Packung.
- Desinfektionsbeständiges Gehäuse: Beständig gegen Isopropanol, Ethanol und quaternäre Ammoniumverbindungen; ideal sind Healthcare-Varianten mit glatten, geschlossenen Oberflächen und mindestens IP42/IP54.
- USB/HID-Modus: Der Scanner meldet sich wie eine Tastatur an. Vorteil: keine Treiberinstallationen, die Daten landen direkt im Feld Deiner Apotheken-Software.
- Konfigurierbare GS1-Parser: Aktivierter GS1-Modus überträgt genau die Felder, die Du brauchst (GTIN/PC, Seriennummer, Charge, Verfall) – inklusive Trennzeichen, die Dein System erwartet.
- Akustik/Feedback: Gut hör- und sichtbare Bestätigungstöne/Leds beschleunigen den Workflow und reduzieren Fehlbedienung.
- Für Krankenhausapotheken: Präsentations- oder Kiosk-Scanner mit 360°-Erfassung unterstützen Bulk-Verifikation im Wareneingang; robuste Pistolengriffe eignen sich für Regalgänge.
Pro-Tipp: Konfiguriere den Scanner auf deutsches Tastaturlayout, aktiviere nur benötigte Symbologien und setze ein einheitliches Suffix (z. B. Enter). So funktionieren alle Arbeitsplätze identisch.
Welche Drucker wofür? Etiketten sauber lösen
Je nach Aufgabe brauchst Du unterschiedliche Druckertechnologien und Materialien:
- Thermodirekt-Etikettendrucker: Ideal für Rezept-/Abgabeetiketten und kurzlebige Lagerlabels. Schnell, leise, ohne Farbband. Achte auf phenol- und BPA-freie Materialien für den Gesundheitsbereich.
- Thermotransfer-Etikettendrucker: Für dauerhafte Kennzeichnung, z. B. Kühllager, Narkotika- oder Stationsetiketten. Das Farbband sorgt für wisch- und chemikalienbeständige Drucke – wichtig bei niedrigen Temperaturen und Feuchtigkeit.
- Auflösung: 300 dpi ist der Sweet Spot für kleine Schriften, Datamatrix-Minis und Logos. Für sehr kleine Vials oder mehrzeilige Warnhinweise können 600 dpi Modelle Sinn ergeben.
- Medien und Kleber:
- BPA-/BPS-freie, phenolfreie Etiketten für Patientensicherheit und Compliance
- permanente Kleber für Kühllager (tiefkühlgeeignet, kondensationsbeständig)
- ablösbare Kleber für temporäre Kennzeichnung (z. B. Rezepturbehälter)
- synthetische Materialien (PP/PE) für Feuchte- und Reinigungsmittelbeständigkeit
- Formate: Standardgrößen im Apothekenalltag sind z. B. 40×20 mm, 50×25 mm, 60×30 mm; für Rundgebinde eignen sich schmale, längere Etiketten.
- Schnittstellen: USB für den Arbeitsplatz, Ethernet/WLAN für zentrale Druckserver oder gemeinsame Nutzung, Bluetooth für mobile Carts/Stationsversorgung.
Und nicht vergessen: Für Bondrucke (Kundenbelege, Kassenzettel) brauchst Du separate Thermodirekt-Bondrucker mit ESC/POS-Kompatibilität; für Etiketten empfehlen sich dedizierte Labelprinter mit ZPL/EPL/TSPL.
Stationär oder mobil? Scanner- und Druckersetups im Vergleich
- HV-Tisch (Offizin):
- Scanner: kabelgebundener 2D-Area-Imager im Präsentationsmodus
- Drucker: kompakter 300-dpi-Thermodirekt-Labeldrucker für Abgabeetiketten, plus Bondrucker
- Anschluss: USB/HID am Client, Bondrucker per USB/Ethernet
- Rezeptur/Backoffice:
- Scanner: Handscanner mit Pistolengriff für Wareneingang und Bestandsbuchungen
- Drucker: 300–600 dpi Thermotransferdrucker für haltbare Lager-/Kühllabels
- Anschluss: Ethernet/WLAN für mehrere Arbeitsplätze
- Krankenhausapotheke/Stationsversorgung:
- Scanner: Präsentations- oder Kiosk-Scanner am Wareneingang, mobile BT-Scanner auf Wagen
- Drucker: mobile 2–3"-Etikettendrucker (Akkubetrieb, BT/WLAN) plus stationärer Hochleistungsdrucker im Zentrallager
- Anschluss: WLAN mit gesicherter Netzsegmentierung; Bluetooth für direkte Tablet/Cart-Anbindung
Integration: So binden sich Scanner und Drucker sauber in Deine Software ein
- Scanner im HID-Modus: “Tastatur emulieren” aktivieren, deutsche Tastatur wählen, GS1 DataMatrix aktivieren, optional Prefix/Suffix setzen (z. B. STX/ETX, Enter). Vorteil: keine speziellen Treiber, funktioniert mit den meisten Apothekenlösungen out of the box.
- Virtuelle COM/CDC nur bei Bedarf: Manche Systeme erwarten serielle Protokolle – nur dann COM aktivieren. Sonst bleibt HID am unkompliziertesten.
- Feldmapping testen: Prüfe, ob Produktcode/GTIN, Seriennummer, Charge und Verfall in den richtigen Feldern landen. Falls nötig, Trennzeichen/Suffix anpassen.
- Druckertreiber: Für Etiketten am besten den nativen Treiber (ZPL/EPL/TSPL) installieren und Templates nutzen. Für einfache Workflows reicht oft der Windows-Druckertreiber mit festem Etikettenformat.
- Templates: Erstelle standardisierte Layouts für Abgabe-, Lager- und Kühlkettenlabels. Hinterlege feste Schriftgrößen, Barcodes, Warnhinweise und Logo.
- Netzwerkdruck: Drucker mit statischer IP und Namensauflösung einbinden. So können mehrere Clients stabil zugreifen und die IT hat weniger Supportaufwand.
Hygiene, Haltbarkeit, Alltagstauglichkeit
- Desinfektion: Wähle Scanner und Drucker mit healthcare-tauglichen Oberflächen. Achte auf Herstellerfreigaben für gängige Desinfektionsmittel.
- Kabelmanagement: Am HV kurze, geschirmte USB-Kabel und stabile Ständer verwenden. Mobil: Ladeschalen zentral platzieren.
- Verbrauchsmaterial: Halte phenolfreie Etiketten und ggf. Thermotransferbänder in ausreichender Menge vor. Teste Haftung im Kühlschrank und auf problematischen Oberflächen.
- Firmware/Updates: Plane regelmäßige Updates für Scannerprofile und Druckerfirmware ein – ideal via zentraler Verwaltung.
Testbetrieb, Schulung und Fernwartung
- Testumgebung: Richte einen Arbeitsplatz als Sandbox ein. Prüfe echtes Scannen mit Musterpackungen, verifiziere das Verhalten bei schlechten Codes, Glanz und unterschiedlicher Entfernung.
- Edge Cases: Was passiert bei Verbindungsausfall zum Verifikationssystem? Stelle sicher, dass Deine Software klare Hinweise gibt und Dein Team die Abläufe kennt.
- Schulung: Kurzer Crashkurs für HV-Team und Lagercrew – Scannerhaltung, Feedbacksignale, Etikettenwechsel, Fehlermeldungen.
- Fernwartung: Sichere Remote-Zugänge erlauben schnelle Hilfe bei Treiberproblemen, Template-Anpassungen oder Profiländerungen, ohne den Betrieb zu stören.
- Dokumentation: Hinterlege Konfigurationsblätter (Scanner-Barcodes, Druckerprofile), damit neue Arbeitsplätze in Minuten produktiv sind.
Praxis-Checkliste: Deine Auswahl in 3 Minuten absichern
Scanner
- 2D-Area-Imager mit GS1 DataMatrix, Auto-Trigger/Präsentationsmodus
- Sichere Lesung auf glänzenden Faltschachteln (diffuse Beleuchtung)
- Desinfektionsbeständiges Gehäuse, IP42/IP54, gut sicht-/hörbare Bestätigung
- USB/HID aktiviert, deutsches Layout, GS1-Parser gesetzt, Suffix “Enter”
- Optional: BT/WLAN für mobile Nutzung, Standfuß für HV
Drucker
- 300 dpi (oder höher) für kleine Etiketten und gestochen scharfe Barcodes
- Thermodirekt für Abgabeetiketten, Thermotransfer für Kühlkette/Dauerlabels
- BPA/BPS-/phenolfreie Medien, geeignete Kleber (permanent/ablösbar, kältefest)
- Passende Formate (z. B. 40×20, 50×25, 60×30 mm) lagernd
- Schnittstellen nach Bedarf: USB für lokal, Ethernet/WLAN für geteilt, BT für mobil
Integration und Betrieb
- Funktionstest in der Apotheken-Software: Felder korrekt befüllt, Enter-Suffix ok
- Drucker-Templates erstellt und im Team abgestimmt
- Firmware/Profil-Backups und kurze Bedienanleitung verfügbar
- Fernwartungszugang geklärt, Verantwortlichkeiten benannt
So hilft Dir MagicPOS bei der Umsetzung
Du möchtest das Ganze ohne Basteln und mit planbarer Zeit? MagicPOS nimmt Dir die Vorarbeit ab:
- Vorkonfigurierte SecurPharm-Scanner: 2D-Area-Imager mit GS1-Profil, deutschem Layout, HID-Modus, optimiertem Präsentationsmodus und Testprotokoll – auspacken, anstecken, losscannen.
- Passende Apothekendrucker: 300-dpi-Labeldrucker für Abgabeetiketten und robuste Thermotransfermodelle für Kühllabels – inklusive geprüfter, BPA-/BPS-freier Etikettenmaterialien und kältebeständiger Kleber.
- Integration mit Deiner Software: Wir liefern auf Wunsch fertige Druck-Templates, unterstützen bei Treiberwahl (ZPL/EPL/ESC/POS) und binden Geräte per USB, Ethernet, WLAN oder Bluetooth sauber ein.
- Fachberatung und Fernwartung: Branchennahe Beratung für Offizin und Klinik, Remote-Setup, Profilanpassungen und schneller Support im laufenden Betrieb.
- Schnelle Lieferung und faire Konditionen: Wettbewerbsfähige Preise, zügiger Versand und flexible Finanzierung – Kauf auf Rechnung oder Ratenzahlung – damit Dein Projekt nicht am Budget scheitert.
- Erfahrung aus der Praxis: MagicPOS ist seit 2016 auf fiskalkonforme Kassen- und IT-Lösungen spezialisiert, seit 2021 als GmbH mit Sitz in Mühlingen am Bodensee – mit Fokus auf Retail, Gastro, Hotellerie und Medizin, insbesondere Apotheken und Krankenhäuser.
Wenn Du willst, bekommst Du ein komplettes Set aus Scanner, Drucker, Etikettenmaterial und vorkonfigurierten Profilen. So hältst Du die SecurPharm-Anforderungen ein, beschleunigst Deine Abgabeprozesse und entlastest Dein Team – ohne Umwege.